Ebook-Selbstbau leicht gemacht
„Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft,
etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen..“
Albert Einstein

Workflow (I): Vorüberlegungen und Vorbereitungen

Nachdem dem Exkurs zur notwendigen Hardware und zur Software – und bevor endlich der praktische Teil dieser Anleitung beginnt – noch ein paar kurze Vorüberlegungen, die ich eigentlich immer vor einem neuen Projekt anstelle.
Schliesslich will ich mir ja auch keine unnötigen Arbeiten machen sondern nur soviel Aufwand treiben wie für den späteren Verwendungszweck unabdingbar ist.

Die „einfache“ PDF-Datei

So muss ich aus einer einfachen Gebrauchsanweisung für ein Haushaltsgerät (soweit die nicht ohnehin schon als PDF downloadbar ist) sicher kein aufwändig zu bearbeitendes Ebook erstellen.
Dafür reicht auch einfaches scannen der gesamten Vorlage in einem Arbeitsgang in niedriger Auflösung (150 DPI reichen für diesen Zweck locker) – ggf. auch noch mit einer schnellen Texterkennung durch die OCR-Funktion der Scannersoftware, um in der PDF später nach Stichworten suchen zu können – und speichern an einem entsprechenden Ort samt Entsorgen der Vorlage ins Altpapier, um zum Ziel zu kommen.

Viel mehr Aufwand würde ich auch für Vorlagen nicht treiben, bei denen es im Wesentlichen auf Bilder ankommt oder die ich ohnehin wegen der grösseren Darstellung lieber auf dem Tablet oder am Rechner lesen würde.
Zeitschriften oder Comics beispielsweise, oder Bildbände, deren Original sein Leben als Staubfänger verbringt und allenfalls alle Jubeljahre mal in die Hand genommen wird, Fotoalben, aber auch Fachbücher, die ich nicht gemütlich im Bett eingekuschelt lesen muss – also alle Druckwerke, die zur Verwendung als Ebook nicht taugen oder nicht lohnen – sind mit 150-300 DPI und farbig eingescannt ebenfalls eher Kandidaten für diese einfachste Form der Umarbeitung in ein elektronisches Medium, wobei ich auch hier von Fall zu Fall die OCR-Funktion der Scanner-Software nutzen würde, soweit mir das für eine Stichwortsuche nötig scheint – und darüber hinaus, falls ich auch ein Inhaltsverzeichnis brauche, die Scans später in der LibreOffice noch in Kapitel aufteilen.

Das geht übrigens am Einfachsten, indem man die Vorlage gleich kapitelweise scannt, die Einzelteile später in separate Writer- (oder Draw- je nachdem) -Dokumente einfügt, die man jeweils am Ende mit einem Seitenumbruch versieht und danach zu einem einzigen Dokument zusammenfügt, das man beim Export endgültigen Transport zurück ins PDF-Format auch gleich durch Reduktion der Auflösung noch etwas komprimieren kann.
Darauf gehe ich im Kapitel „Textverarbeitung“ nochmal ausführlicher ein.

Das „richtige“ Ebook

Mehr Aufwand (und damit die im Folgenden beschriebene Herangehensweise) wird also tatsächlich nur für das nötig, was später auch auf E-Readern lesbar sein soll.

Und in etwas reduzierter Form auch dann, wenn, wenn die schnelle PDF-Lösung von der optischen Anmutung her nicht dem entspricht, was wir haben wollen und sich für eine „schöne“ Fassung der Mehraufwand mit Texterkennung, Korrektur und Formatierung lohnt.

Wobei Bildbände als Vorlage für weiteres Bearbeiten zum Ebook oder für eine bearbeitete Form der PDF so oder so ausscheiden, weil Bilder innerhalb einen Fliesstextes eine Menge Probleme bringen und zudem der Qualität wegen auch vorher noch einzeln bearbeitet und optimiert werden sollten.
Wozu ja auch noch die Problematik der eingeschränkten Bild-Darstellungsmöglichkeiten auf E-Readern kommt, wie wir später im Bildbearbeitungs-Kapitel noch sehen werden.

Letzte Vorbereitungen

Nachdem nun auch die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise getroffen ist, Kaffee und Snacks bereitstehen (und falls Du Raucher bist: auch genug Tabakwaren für eine länger Sitzung) fehlt eigentlich nur noch eines:
Eine Ordnerstruktur, mit der Du gut arbeiten kannst, denn Du wirst – je nach Umfang der Vorlage – im Verlauf der einzelnen Arbeitsschritte eine ziemliche Menge an zwischengespeicherten Dateien ansammeln, bis am Ende Dein Ebook fertig ist – und dafür auch einiges an Speicherplatz benötigen.

Wobei ich mir meist einen Ordner auf dem Desktop anlege, um mir längeres Suchen zu ersparen – und darin auch gleich die notwendigen Unterordner anlege:

  • „Scans“ (der Name erklärt sich vermutlich von selbst) für alle PDF und Bildateien die ich für das Ebook brauche, auch für Titelbild und den Klappentext des Buches, den wir später sinnvollerweise in die Metadaten des Ebooks einfügen.
  • „Rohtext“ für die zwischengespeicherten Ergebnisse der Texterkennung, die ich genau wie die Scans immer bis zum Ende meines Workflows aufhebe
  • „Bearbeitet“ für die fertig gestellten Teile aus der Textverarbeitung
  • Und „Montage“ für das, was ich nach und nach daraus zusammenfüge. Auch hier bewahre ich die einzelnen Zwischenschritte auf, bis die finale Fassung erstellt ist.

So hat es sich jedenfalls für mich bewährt, aber natürlich steht Dir frei, Dir auch ganz andere Strukturen anzulegen, wie sie Dir am besten erscheinen.

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Bleibt nur noch die Vorbereitung Deiner Scan-Vorlage, mit der dann auch das nächste Kapitel beginnen wird….

…. und der ernst gemeinte Rat, nicht gleich mit dem dicksten Wälzer Deiner Büchersammlung anzufangen, sondern vielleicht erst mal mit einem kleineren und einfach gestaltetem Übungsobjekt zu beginnen.


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Über diesen Blog

Hallo Lieber Leser!

Wie Du sicher gemerkt hast, erscheinen hier im Blog gelegentlich auch Beiträge, die scheinbar noch in der Luft hängen, weil vorher noch einige Arbeitsschritte meines Workflows fehlen.
Aber keine Sorge, die offenen Lücken werde ich auch noch füllen, je nachdem mit welchem Thema ich gerade Lust habe, mich zu beschäftigen – und damit kommt auch das in die richtige Abfolge, was bisher noch für sich alleine steht….


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Ein paar Gedanken zum Thema Software

Ein erster Überblick

Bevor wir uns dem praktischen Teil dieser Anleitung zuwenden möchte ich Dir noch kurz aufzeigen, welche Software ich abgesehen von Betriebssystem und Scanner-Software dafür verwende und auch Dir empfehlen würde.
Wobei ich – von Linux her kommend und partiell auch Windows nutzend – immer Open-Source- Varianten bevorzuge, die (mit Ausnahme des Texterkennungs-Programmes) auf allen Plattformen laufen und möglichst einfach zu installieren und zu bedienen sind.

Als kleinen Service für Dich habe ich in den einzelnen Abschnitten Download-Möglichkeiten für Windows und MacOs verlinkt – bezogen auf Linux kommt man am leichtesten an alle hier vorgestellten Programme, wenn man den Weg über wiki.ubuntuusers.de geht und dort die Suche bemüht. Dort findet man auch Hilfe zur Installation und Konfiguration der Programme unter Linux

Die Texterkennung mit einem OCR-Progamm

ist nach dem Scannen der wichtigste Schritt, um uns eine gute Basis für alles weitere zu schaffen und gleichzeitig auch der Teil, der als grafiklastiges Programm dabei am meisten Hardware-Ressourcen benötigt. Um so mehr, je umfangreicher die beim Scannen erzeugten Bild- und PDF-Dateien sind.
Also ist es um so wichtiger, dafür ein Programm zu wählen, das selbst möglichst wenig an Ressoucen benötigt und nicht noch unnötigen Ballast mitbringt als viele kommerzielle Programme, deren Vollversionen dennoch geeignet sind, wenn Dein Windows- oder Apple-Rechner ausreichend Reserven dafür hat.

Aber das kam damals für mich als nur-Linux-Benutzer natürlich nicht in Frage, weshalb ich letztendlich bei einer Kombination aus dem von Google gepflegten Tesseract als OCR-Basis und gImageReader (nur für Linux und Windows verfügbar) als grafischer Benutzeroberfläche gelandet bin – ähnlich, wie sie bei einigen Online-Angeboten und bei Google Lens zur Texterkennung üblich sind.

Wobei die meisten Online-Lösungen zwar durchaus auch nutzbar sind (damit habe ich anfangs auch herumprobiert) und sogar gute Erkennungsraten haben, aber (ähnlich den kastrierten OCR-Versionen in der Scannersoftware) häufig ebenfalls Beschränkungen in der Funktion aufweisen. Korrektur von Silbentrennungen und Umwandlung in Fliesstext beherrschen nur die wenigsten, oder wenn, dann nur in kostenpflichtigen Abo-Modellen, die unbegrenzten Zugriff erlauben und auch die häufig auf diesen Seiten geltenden Upload-Limits aufheben.
Allerdings wüsste ich auch keinen Grund, auf derartige OCR-Lösungen zurückgreifen zu müssen – es sei denn, mein eigener Rechner käme bei der Texterkennung leistungsmässig an seine Grenzen.

Für Nutzer von MacOS habe ich mangels eigener Erfahrungen an dieser Stelle leider keine Empfehlung ausser, die grossen Suchmaschinen zu befragen.

Die Textverarbeitung

ist das Programm, mit dem Du am meisten Zeit verbringen wirst.
Zumindest bei der hoffentlich nicht allzu notwendigen Fehlerkorrektur und beim sehr zeitaufwändigen Formatieren ist sie unumgänglich und auch sehr hilfreich, wenn Du einen Text „nur“ als PDF zur Verwendung am Rechner oder auf dem Tablet aufbereiten willst, weil sich hier schon eine direkte Exportmöglichkeit bietet.
Meine Empfehlung dazu ist auf alle Fälle das kostenlose und auf allen Plattformen verwendbare Open-Source-Programm LibreOffice, das im Bereich der Textverarbeitung einen ähnlichen Funktions-Umfang wie Microsoft Word bietet und zusätzlich über Funktionen verfügt (beispielsweise auch einen direkten schnellen Export in EPUB-Format und erweiterte Bearbeitungsmöglichkeiten für PDF-Dateien) die Word nicht kennt.

Falls Du schon Word auf dem Rechner hast, kannst Du das natürlich trotzdem benutzen. Meine Tipps sollten eigentlich auch damit funktionieren

Die Bildbearbeitung

ist ein notwendiges Übel, auch wenn es nicht zur Kernkompetenz von E-Readern gehört, Bilder darzustellen. Aber zumindest ein Titelbild gibt es immer und auch im Text kommen sie gelegentlich vor – und deshalb musst Du Dich zwangsläufig auch mit diesem Thema beschäftigen um sie entsprechend anpassen zu können. Zumindest die Grösse und Schärfe der Bilder solltest Du anpassen können und – weil es der bessern Darstellung dient – auch das Konvertieren von Farbigen Bildern in Graustufen.
Immerhin: Als Nutzer von Windows oder MacOs reichen dafür die Bordmittel aus, welche diese Betriebssysteme ohnehin mitbringen – und wenns ein wenig mehr sein darf, gerne auch das ebenfalls für alle Plattformen erhältliche und kostenlose Gimp, wie es in jeder Linux-Distribution ohnehin enthalten ist.

Boliden wie Photoshop sind jedenfalls nicht nötig.

Der Export in E-Reader-taugliche Formate

ist der letzte Schritt zum fertigen Ebook und auch der, wo der letzte Feinschliff stattfindet und alles zusammengeführt wird, was Du in den vorhergehende Schritten erarbeitet hast – Dein korrigierter und formatierter Text und ggf. die Inhalts-Bilder in ihrer angepassten Form.
Auch Titelbild, Inhaltsverzeichnis und Metatexte (Klappentext und Impressum eines Ebooks) werden erst an dieser Stelle erstellt und eingebunden, sowie auch (falls gewünscht) die dynamische Silbentrennung.
Und das alles mit nur einem Werkzeug, mit dem kostenlosen Open-Source-Programm Calibre, für das es leider nur eine englische Website gibt, auch wenn seine Oberfläche perfektes deutsch beherrscht, die im Übrigen auch noch eine Reihe weiterer, sehr nützlicher Funktionen beinhaltet:

Angefangen bei einer eigenen Bibliothek zur Ebook-Verwaltung (sowohl auf deiner Festplatte als auch auf Deinem E-Reader) bis hin zum komfortablen Ebook-Versand per Mail versammelt sich da alles, was man sich nur wünschen kann, auch wenn ich es hier nicht bis ins letzte Detail beschreiben werde und mich nur auf die Funktionen beschränke, die es für unser Vorhaben braucht.

Weitere Bearbeitung nach dem Export in Ebook-Formate

Auch wenn Calibre schon einiges an Werkzeugen bietet, kann es sinnvoll sein, noch ein weiteres Werkzeug in der Hinterhand zu haben, das allerdings eher für Experten geeignet ist, die schon etwas Erfahrung im Umgang mit HTML und CSS haben:
Sigil (ebenfalls Open – Source und für alle Plattformen erhältlich.) ist dann hilfreich, wenn man mit den einfachen Formatierungsmöglichkeiten der Textverarbeitung nicht mehr weiterkommt, was insbesondere für Spezialaufgaben wie das Einbinden und die spezielle Formatierung von Bildern zutrifft.

Für „nur Text“-Ebooks mit allenfalls ein oder zwei Bildern wirst Du es also sicherlich nicht brauchen – deshalb erwähne ich es auch nur der Vollständigkeit halber und ohne die Absicht, im weiteren Verlauf dieser Anleitung detaillierter darauf einzugehen. Zumal ich selbst mit diesem Problem bisher nur einmal konfrontiert war und deshalb auch kaum Erfahrung damit habe..
Hilfen dazu gibt es aber einige im Netz – Google wird also auch in Bezug darauf sicherlich Dein Freund, wenn Du Dich an solche Aufgaben heranwagen willst.

Was Du nicht brauchen wirst

sind extra Programme zum Lesen und Bearbeiten von PDF-Dateien, auch wenn insbesondere Windows gerne mal mit diesem Vorschlag um die Ecke kommt. Denn zum Lesen kannst du ganz bequem Deinen Webbrowser nutzen, der mit entsprechendem Plugins (für Firefox und Chrome erhältlich) auch das Ebook-Format EPUB darstellen kann (die Kindle-Formate MOBI und AZW3 aber leider nicht) – und zum Bearbeiten reicht Deine Textverarbeitung (egal ob LibreOffice oder Word) allemal aus, solange es nur um das Einfügen oder Löschen einzelner Seiten geht.

Deshalb muss es auch nicht der Adobe-Acrobat-Reader mit seinen teuren Abo-Modellen sein.

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Und jetzt kommt der Punkt, wo ich Dir mal gratulieren muss,

weil Du bis hierher durchgehalten hast.
Denn am Ende dieser Seite bist du auch am Ende der grauen Theorie angekommen und kannst anfangen, Dich mit der Praxis zu beschäftigen.

Also: Herzlichen Glückwunsch und auf zu neuen Taten!


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Rechner, Monitor & Co

Hier geht es nun erst mal um das, was Du auf jeden Fall brauchst und wahrscheinlich ohnehin besitzt:
Einen Rechner (oder einen Laptop), einen Monitor und (unbedingt empfehlenswert) eine Mouse dazu als gut handhabares Zeigegerät
Und falls Du gedruckte Vorlagen digitalisieren willst: natürlich auch einen Scanner.
Aber darum wird es erst im nächsten Abschnitt gehen.

Der Rechner

Prinzipiell eignet sich erst mal jeder halbwegs aktuelle Rechner und auch jedes nicht allzu alte Laptop, um Texte für ein Ebook zu bearbeiten und ins passende Format zu bringen. Jedenfalls, solange er gewisse Mindestvoraussetzungen erfüllt:
Willst Du nur eigene Texte bearbeiten, sind die Anforderung zumindest nicht höher, als sie für ein x-beliebiges Office-Programm und eine ganz einfache Bildbearbeitungen wie Paint nötig wären.

Wenn Du allerdings auf der Grundlage von Scans und Texterkennung arbeiten willst, dann sollte es schon etwas mehr sein. denn dabei würdest Du an einem alten Rechner mit einem schwächlichen Celeron-Prozessor und 4GB RAM vermutlich verzweifeln, weil Dein Rechner damit schnell an seine Grenzen kommen dürfte, da insbesondere die Texterkennung als Grafikanwendung sehr Ressourcenhungrig ist.
Da sollten es dann schon ein Quadcore-Prozessor der Mittleren Leistungsklasse und wenigstens 8GB RAM sein. Tendenziell auch gerne mehr, wenn Du nicht allzuviel Zeit in irgendwelchen Warteschlangen verplempern willst.

Dein Betriebssystem spielt dabei eher keine Rolle, denn grundsätzlich ist hier egal, ob Du nun lieber Linux, Windows oder MacOS nutzt, solange der Rechner stabil läuft. Einschränkungen gibt es hier nur bei der Frage der Verfügbarkeit von Treibern und Software für Deinen Scanner, bei der Windowsnutzer etwas im Vorteil sind, was das Angebot angeht – und Linux-Nutzer meist das Nachsehen haben, wenn sie nicht viel Zeit in die Konfiguration Ihrer Hardware stecken wollen.
Doch dazu später mehr, wenn es um diese Geräte geht.

Wichtig auch: ausreichend freier Festplattenplatz, um temporär notwendige Dateien zwischenspeichern zu können, selbst wenn das fertige Produkt meist nur weniger als ein Megabyte gross ist. Rechne dafür ruhig grosszügig, denn bei dicken Wälzern mit einigen wenigen Bildern hatte ich auch schon mal ein Gigabyte an Daten auf der Festplatte, die zum Glück später wieder gelöscht werden konnten

Ich selbst nutze übrigens einen schon sieben Jahre alten ehemaligen Office-Rechner mit einem auf 4×2,9 GHZ getackteten intel-I5-Prozesser und 16G RAM und aktuellem Linux Mint als Betriebssystem – sowie einen hardwaremässig sehr ähnlich ausgestattetes Laptop, auf dem ebenfalls Linux Mint und daneben Windows 11 Professional installiert sind.
Beide Systeme sind mehr als ausreichend für komfortables und zügiges Arbeiten.

Der Monitor

Auch hier geht erst einmal alles, was du ohnehin schon hast.
Sowohl mit einem Laptop-Bildschirm als auch mit einem Monitor kann man gut leben, sofern er nicht zu winzig ist und ausreichend Arbeitsfläche in der Breite bietet. 1600 Pixel , besser sogar 1920 Pixel sollten es also mindestens schon sein, und auch nicht gerade ein 14-Zöller-Laptopmonitor, wenn du komfortabel arbeiten willst, ohne Dir dabei die Augen zu verderben.
Solche kleinen Bildschirme reichen eventuell, wenn Du damit nur in einem Office-Programm unterwegs bist, aber kaum, wenn Du die Textverarbeitung und die gescannte Vorlage nebeneinander darauf sehen möchtest- wie hier bei der Fehlerkorrektur oder später bei der Formatierung.

Gute Voraussetzung: Textverarbeitung und PDF-Reader nebeneinander — zum Vergrössern anklicken

Wobei zwar Du zwar zur Not die beiden Programme auch untereinander anordnen könntest, um diesen Nachteil etwas auszugleichen, das aber mit weniger Übersichtlichkeit erkaufst und deutlich mehr scrollen musst, wenn Du aus Platzmangel nicht gleich die gedruckte Vorlage neben die Tastatur legen willst. (auch das habe ich schon ausprobiert und hatte als Brillenträger wenig Freude daran)

Weniger schön: Beide Programme gestapelt

Deshalb mache ich diese Arbeiten inzwischen auch am liebsten am meinem Arbeitsrechner mit seinem Doppelmonitor-Setting aus zwei nebeneinander montieren 27-Zöllern – und mit der Möglichkeit, die beiden Ansichten in PDF-Reader und Textverarbeitung unabhängig voneinander zoomen und scrollen zu können (oder auch mal die Playlist zu wechseln in dem ich nur ein Fenster minimiere), ohne an Übersichtlicht in einer von beiden zu zu verlieren.
Hier ist mehr tatsächlich mehr, wenn man gut sehen will – und es spricht auch bei der abschliessenden Formatierung einiges dafür, eine ganze PDF-Seite in der Übersicht zu haben, wenn man sein Ebook ähnlich gestaltet haben will wie das Original.

Ideal: Viel Platz in der Breite auf zwei Monitoren

Aber gut, das ist natürlich eine Frage persönlicher Vorlieben und auch ausreichender Platzverhältnisse auf Deinem Schreibtisch – und sicher auch kein Muss für das, was wir vorhaben.

Die Maus

Aus meiner Sicht – neben einer gutenTastatur – unabdingbar für präzises Markieren von Abschnitten, Worten oder auch nur einzelnen Buchstaben – mag sie für viele versierte Trackpad-Nutzer ein Greuel sein: Die Mouse, die ich auf meinem Schreibtisch hin und her schubse.
Sicher ebenfalls eine Frage der Gewohnheit und persönlicher Vorlieben, völlig egal ob mit oder ohne Schwanz. Hauptsache, man kommt gut damit zurecht und kann schnell und einfach das markieren, was man gerade bearbeiten will.

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Womit die grundlegenden Hauptkomponenten nun abgearbeitet wären und wir in den nächsten Abschnitten noch einen genaueren Blick auf das werfen sollten, was sicher nicht für die Menschen relevant ist, die Ebooks vor allem aus eigenen Texten erstellen möchten: Scanner und Texterkennung alles, was damit zusammenhängt.
Spätestens ab dem Thema „Textverarbeitung“ dürfte es aber auch für diese Leser wieder interessanter werden….


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Willkommen!

Hallo lieber Leser,

schön, dass Du hergefunden (oder Dir sogar das Tutorial heruntergeladen) hast!

Du wirst vermutlich gute Gründe haben, warum Dich interessiert, wie man selbst am eigenen Rechners Ebooks herstellen kann?
Weil Du zum Beispiel einen eigenen oder gemeinfreien Text als Ebook weitergeben oder gar veröffentlichen willst – oder weil Du es, wie ich vor einigen Jahren, zunehmend unbequemer findest, Deine alten, leider nie in elektronischer Form erschienen Bücher auf Papier zu lesen, noch dazu bei schlechtem Licht und mit Brillengläsern, die dicker und dicker werden?

Wie es begann ….

Denn so war es damals bei mir, als ich anfing, mich mit diesem Thema zu beschäftigen:
Viele alte, nie als Ebook erschienene, zerfledderte und teils schon stark vergilbte Taschenbücher, die ich gerne nochmal gelesen hätte – und Augen, die damit immer mehr Schwierigkeiten hatten, bis ich beinahe völlig die Lust am Lesen verloren hätte.

Deswegen habe ich irgendwann beschlossen, diese Bücher in stundenlangen Sitzungen Seite für Seite einzuscannen, um sie (zuerst in Form einzelner Bild-Dateien, kurz darauf im nächsten Schritt dann schon als PDF des kompletten Buches) wenigstens noch auf meinem Tablet lesen zu können:

Hier mal ein typisches Beispiel aus dieser Zeit – (Bilder zum Vergrössern anklicken)

Damit ging Lesen dann zwar schon wieder deutlich besser als das hantieren mit den Buchvorlagen, aber als wirklich gut erwies sich diese Notlösung trotzdem noch nicht. Weil ich dabei auch ständig mit einem prinzip-bedingten Nachteil von PDF-Dateien konfrontiert war, die ja im Grunde auch nicht mehr als ein Stapel von Bildern sind, die man in einem Paket zusammengepackt hat:

Man kann halt Bilder nur im Ganzen zoomen muss sehr viel scrollen, wenn die gewählte Ansicht nicht komplett auf den Bildschirm passt. Erst recht ein Problem, wenn man sie auf einem Ebook-Reader mit seinem – verglichen zum Tablet – sehr kleinen Bildschirmformat lesen will.

Was mich zu der Frage führte, ob es nicht eventuell doch einen Weg gäbe, meine Scans in ein E-Reader-taugliches Format mit Fliesstext zu bringen, um weniger scrollen und zoomen zu müssen? Und in der Folge zu ersten Experimenten mit dem führte, was ich an Werkzeugen ohnehin zur Verfügung hatte, mich orientierend an Anleitungen, die ich mir mühselig überall im Netz zusammengesucht hatte…

Immerhin musste ich dafür erst mal nichts investieren:
Zeit genug hatte ich als Teilzeitrentner, einen Computer hatte ich, einen halbwegs brauchbaren Scanner samt Texterkennungs-Programm auch und ein Export ins Epub-Format war auch aus meinen Office-Programm heraus möglich. Warum es also nicht mal versuchen?

Also habe ich mich ziemlich spontan und ohne grosse Vorüberlegung ans Werk gemacht und gleich – mich völlig überschätzend – mit einem Fünfundert-Seiten-Wälzer begonnen, den ich zuvor als Ganzes in eine fette PDF-Datei gepackt hatte.
Keine gute Idee, wie ich schnell feststellen musste, weil mein vorhandenes Equipent damit ziemlich überfordert war und ich auch mit meinen eigenen Fähigkeiten dabei immer wieder an meine Grenzen geriet. Aber das war auch ein Anlass, mich mit weiteren Versuchen an das heranzutasten, was möglich war. Mit kleineren Dateigrössen (!), mit viel ausprobieren nach dem Prinzip „Versuch und Irrtum“ – und letztendlich auch zum Erfolg führend mit dem ersten Buch, was lesbar auf meinem Ebook-Reader landete:

(zum Vergrössern anklicken)

Zugegeben, das war bei allem Stolz auf diesen ersten Erfolg von der Gestaltung her noch kein Meisterwerk, wie ich bei der anschliessenden Lektüre feststellen musste, aber es war zumindest lesbar mit allen Vorteilen, die ein E-Reader bietet, allem voran natürlich mit der guten Skalierbarkeit der Schrift und seiner guten Beleuchtung, die Lesen im Bett oder an anderen dunkeln Orten erst zu einer angenehmen Sache machen.
Und damit war es auch eine Grundlage, mich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, zumal da ja noch ein ganzer Haufen an Büchern lag, an deren Papierversion ich lesend gescheitert war – auch dieses Fünfhundert-Seiten-Ungetüm, was den eigentlichen Anstoss zu meinen ersten Versuchen gegeben hatte und das ich gerne in perfekter Form lesen würde….

… und was daraus wurde.

Das gab denn auch zusammen mit meinem Hang zur Perfektion ein paar Bücher später den Anstoss, meinen inzwischen grundsätzlich funktionierenden Workflow noch weiter zu perfektionieren – und auch das noch auszutüfteln, was mir an Fähigkeiten scheinbar noch fehlte:
Vor allem Feinheiten in Textverarbeitung – bei Fehlerkorrektur und Formatierung, wie man Inhaltsverzeichnisse gestaltet, Links in Ebooks setzt, Bilder und Silbentrennung einbinden kann und was darüber hinaus noch beim Export in Reader-taugliche Formate nutzbar sein könnte.

Also war wieder einmal viel Lesen angesagt, wieder viel Zeit im Netz mit Recherche in den Tiefen von Websites und Foren zu verbringen, auf denen es bruchstückhaft Informationen dazu gab.
Dabei fiel mir damals schon auf (und es ärgert mich auch heute noch), dass sich wohl im deutschsprachigen Raum noch niemand die Mühe gemacht hat, mal alles an einer Stelle zusammenzufassen, was es zu diesem Thema an Wissenswertem gibt – obwohl es anscheinend eine ganze Menge Leute gibt, die sich damit wenigstens in Teilaspekten schon beschäftigt haben und auch entsprechende Anleitungen anbieten.

Meine Idee zu dieser Seite

Anleitungen, die ich gerne angenommen, gebündelt und genutzt habe bei den inzwischen etlichen dutzend Ebooks, die in der Folge noch an meinem Rechner entstanden sind (auch besagter Fünfhundert-Seiten-Wälzer ist schon lange so bearbeitet und lesend konsumiert worden) – auch wenn dabei die Suche nach Informationen gelegentlich sehr zeitraubend war, oft genug auf Irrwege führte und es dabei manchmal schwer fiel, Spreu vom Weizen zu trennen.
Aber immerhin kam dabei im Lauf der Zeit eine stattliche Linksammlung heraus, mit der ich arbeiten kann, nachdem ich weis, wo und wie ich suchen muss – und dazu schon vor längerer Zeit die Überlegung, diese auch irgendwie teilen zu wollen.

Oder, noch besser: eine eigene Webseite zu dem Thema zu erstellen, in die auch meine eigenen Erfahrungen einfliessen könnten. Zumal ich offensichtlich auch nicht der einzige bin, der sich damit beschäftigt.

Struktur muss sein

Blieb aber noch die Frage, wie ich am Besten an das Thema herangehen könnte, das sich bei genauer Betrachtung doch als recht vielschichtig erweist und zumindest in Teilen auch nicht als sonderlich interessant für Menschen erweisen würde, denen es „nur“ um eigene Texte geht, wohingegen mein Fokus ja eher auf dem Umarbeiten / für mich wieder lesbar machen „fremder Texte“ (aus alten Büchern) liegt, rein zum privaten Gebrauch und nicht unbedingt zur Veröffentlichung bestimmt?
Übersichtlich sollte es ja trotzdem sein, schon wegen der Möglichkeit weniger interessante Teile zu überspringen…

Was es hier zu lesen geben wird

Deshalb scheint es mir nach einem ersten Fehlversuch auch am Besten, mich bei der Gestaltung an meinem eigenen Workflow zu orientieren, beginnend mit allem, was dazu nötig ist (also Hard- und Software) weiterführend mit Kapiteln zum Scannen, mit der Texterkennung und Textbearbeitung und schlussendlich auch mit dem Export der Bücher bis auf den eigenen Ebook-Reader, jeweils aufgeteilt in eine kurze Vorstellung der nötigen Software und praktische Tipps zu deren Verwendung.
Und natürlich auch (in einem abschliessenden Kapitel) mit ein paar Worten zur rechtlichen Situation, insbesondere zum Urheberrecht im Umgang mit fremden Texten.

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Parallel zur hier gewählten Form als feste, einzeln aufrufbare Seiten werden die einzelnen Abschnitte dieser Anleitung auch in der Reihenfolge ihrer Entstehung in Form eines Blogs mit Kommentarfunktion erscheinen, um Neufassungen und Veränderungen dokumentieren zu können und eine Dialogmöglichkeit zu bieten
Dies erscheint mir sinnvoller als eine Kommentarmöglichkeit unter Seiten, auf denen jeweils mehrere Abschnitte zusammengefasst sind. Lob, konstruktive Kritik und Rückfragen sind dort natürlich gerne willkommen

Was es hier einstweilen nicht geben wird

Womit ich mich bisher noch nie beschäftigt habe ist das Thema einer Veröffentlichung eigener Texte, zumal ich bisher auch nie die Intention hatte, mich über meine Blogs hinaus selbst schreibend zu betätigen.
Insofern hab ich momentan auch nicht geplant, dieses Thema im Rahmen dieser Seite aufzugreifen, obwohl es meine Anleitung nach ihrer Fertigstellung auch als Download geben soll – zumindest als PDF und möglicherweise auch portiert auf Ebook-Formate.
Und dann könnte es eventuell doch sein, dass es noch ein Zusatzkapitel gibt und das Thema Veröffentlichung relevant wird. Schaumermal….

Zu guter Letzt

Bevor es richtig losgeht noch ein kleiner, aber notwendiger Disclaimer:
Alle Inhalte dieser Seite geben nur das wieder, was meinem Wissenstand und meinen eigenen Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seiten im Oktober/November 2023 entspricht.
Was bei mir funktioniert, muss deshalb bei Dir, lieber Leser, nicht unbedingt genauso funktionieren, auch wenn ich denke, dass ich die meisten Eventualitäten dabei berücksichtigt habe. Support auf Deine Fragen kann ich deshalb auch nur im Rahmen dessen bieten, was meine Erfahrungen und meine technischen Möglichkeiten zulassen. Garantien auf Erfolg kann ich nicht übernehmen.

Und bedenke bitte:

Was Du mit den Inhalten dieser Anleitung machst, tust Du immer auf eigene Verantwortung. Du haftest selbst für die Schäden, die daraus entstehen können.
Auch im Zusammenhang mit rechtlichen Problemen, wenn Du Dich nicht an die Regeln der Urheberechtes hältst und nur auf meine laienhaften Angaben verlässt.

Die Bilder auf dieser Seite, insbesondere die Screenshots fremder Texte dienen lediglich Demonstrationszwecken und wurden nicht in der Absicht erstellt, fremde Rechte zu verletzen. Sollte es damit Probleme geben, bitte ich darum, mich über das Kontaktformular unter dem Impressum anzusprechen, damit ich sie ggf. austauschen oder entfernen kann.

Ende der Vorrede und noch eine Schlussbemerkung:

Wenn Du Dich nun an das Experiment wagen willst, meinem Beispiel zu folgen, dann bedenke bitte auch folgendes:

Was Du vorhast, wird neben Hard- und Software auch eine Menge Zeit, Geduld und Fleiss von Dir fordern und kann auch sehr frustrierend sein, wenn sich der Erfolg nicht gleich einstellen will.
Fange also erst mal mit etwas kleinem an, bevor Du Dich an ein grösseres Projekt wagst und sei dabei auch nicht zu streng mit Dir selbst.
Denn aus Misserfolgen lernt man auch etwas….. und Meister fallen nicht vom Himmel.

Und nun lass uns das Spiel beginnen, zunächst mal mit etwas Theorie und Grundwissen.


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