Ebook-Selbstbau leicht gemacht
„Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft,
etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen..“
Albert Einstein

Scanner (III) Der Aufsicht- oder Buchscanner

Dieses Gerät mit dem Habitus einer modernistischen Schreibtischlampe hingegen dürfte Dir, lieber Leser, vermutlich völlig unbekannt sein – und auch in meinem Scannerpark ist es ein absoluter Exot:

Mein Gerät: CZUR Shine Ultra (Bilder zum Vergrössern anklicken)

Schon der Technik wegen die drin steckt – angelehnt an professionionelle Faksimile-Scanner, wenn auch deutlich einfacher aufgebaut: Im Grunde eine simple Digitale Kamera (mit einem angepassten Objektiv und parallel dazu eingebauter, regelbarer Beleuchtung), mit der die Vorlage nicht zeilenweise eingelesen , sondern lediglich in hoher Qualität fotografiert wird. Ausgelöst entweder automatisch oder durch ein zugehöriges Fusspedal, das ganz einfach per USB angeschlossen wird:
Und so geht es mit bis zu einer Doppelseite pro Sekunde (falls Du selbst so schnell blättern kannst – ich kann es zumindest nicht) ausgesprochen zügig, selbst dicke Wälzer in handliche PDF zu verwandeln:

Einfach Umblättern – aufs Pedal treten – Umblättern – aufs Pedal treten – Umblättern – aufs Pedal treten – usw….
Und anschliessend die Scans direkt als PDF exportieren. Bequemer geht es fast wirklich nicht.

Wobei der Clou dieses Scanners tatsächlich in seiner (auch hier wieder nur für Windows und MacOS tauglichen Software) steckt, mit der die Bilder im weiteren Verlauf perfekt aufbereitet und in die verschiedensten Formate exportiert werden können (auch als mehrseitige PDF, wie wir sie für unseren weiteren weiteren Workflow brauchen):

So werden zumindest bei meinem Gerät (einem der mittleren Preisklasse) die Seiten automatisch ausgerichtet, Krümmungen bereinigt und selbst die Finger weitgehend herausgerechnet, die man bei störrischen Buchseiten benötigt, um sie unten zu halten.

Und wenn nicht, schaffen weisse Baumwollhandschuhe wirksame Abhilfe

Entsprechend gut sehen dem entsprechend auch die Ergebnise aus, wenn sie am Ende der Prozedur abgespeichert werden – hier aus Demonstrationsgründen nachträglich zur Doppelseite zusammen montiert, normalerweise stehen in der Ausgabedatei die einzelnen Seiten untereinander:

Was sich natürlich auch bei der Texterkennung bemerkbar macht, insbesondere, nachdem ich alle Eigennamen schon korrigiert habe, die das Wörterbuch natürlich auch vorher nicht kannte:

Denn hier bleiben tatsächlich als einzige Fehler einige Worte, die in der Vorlage schon so eng zusammen gerückt waren, dass die Texterkennung sie nicht mehr als einzelne Wörter identifizieren und entsprechend voneinander trennen konnte.

Und einen echten Nachteil dieses Scannertyps will ich auch nicht verschweigen:
Für Scans von hochglänzenden Vorlagen oder Fotos taugt er nur bedingt, weil die Beleuchtung direkt neben der Kamera sitzt und sich dabei gerne in der Vorlage spiegelt.
Das wiederum kann ein Flachbettscanner eindeutig besser.

Dennoch ist dieser Scanner für mich schon nahe am Optimum dessen, was sich für unser Hobby noch rechnet, zumal es die billigeren Modelle dieses Typs inzwischen tatsächlich schon zu Neupreisen gibt, die kaum noch über dem eines guten Flachbettscanners liegen.
Ob diese Billigscanner dann aber auch so empfehlenswert sind wie mein gebraucht erworbenes Modell der höheren Preisklasse, kann ich Dir nicht sagen, zumal dabei wohl auch gerne an der mitgelieferten Software gespart wird…
Auf jeden Fall würde ich Dir empfehlen, Dich mit Scannern dieser Art mal näher zu beschäftigen, wenn Du mehr als nur ein oder zwei Bücher scannen willst. Weil aus meiner Sicht die Vorteile überwiegen und er auf Dauer auch viel Zeit bei der Nachbearbeitung einsparen kann

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